Die Energiewende bedroht den Wald der BRD
Qualität von Brennstoffen: Die Energiedichte [ Siehe auch DZiG.de ] von unterirdischen Brennstoffen übersteigt die von oberirdischen um ein Vielfaches. Ein Raubbau an der Biosphäre ist ein Frevel sondergleichen. Die waldfreien Gebiete durch das Römische Reich sind Beweis genug.
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NAEB 2114 vom 4. Juli 2021
Es wird immer deutlicher, dass die Energiewende in eine Sackgasse führt. Die Strompreise steigen und die Stromversorgung wird unsicherer. Die Warnungen vor einem Blackout mit katastrophalen wirtschaftlichen Folgen und vielen Toten nehmen zu. Doch die Umkehr zu unterirdischen Brennstoffen wird von politischen Ideologen unterbunden. Nun soll Biomasse als Energieträger durch Holzverfeuerung die Energiewende der BRD retten. Ist das realistisch?
Zahlen zu Wirklichkeiten
Stark gerundete Zahlen verbessern die Übersichtlichkeit, ohne die Aussagen zu verwässern. Der jährliche Primärenergieverbrauch in der BRD liegt bei 50.000 Kilowattstunden (kWh) je Einwohner. Davon wird knapp ein Drittel zur Erzeugung elektrischer Energie mit Verlusten von 65 Prozent genutzt. Ein weiteres Drittel dient zum Heizen. Aus dem restlichen Anteil werden Kraftstoffe und chemische Erzeugnisse produziert.
Energieträger sind vorwiegend Kohle, Erdöl und Erdgas, sowie Kernbrennstoffe. Biomasse und Wasserkraft werden genutzt, soweit sie verfügbar sind. Wind- und Sonnenenergieanlagen wurden mit hohem Aufwand ausgebaut. Ihre installierte Leistung übersteigt die der Kraftwerke inzwischen deutlich. Doch ihr Beitrag zur Stromerzeugung liegt nur bei etwa 20 Prozent, weil oft zu wenig Wind weht und zu wenig oder gar keine Sonne scheint, um die maximale Einspeisung von rund 55 Prozent zu erreichen. Stromexporte sind auch nur begrenzt möglich.
Notwendige Stromqualität
Wind- und Solarstrom sind wettergesteuert. Es gibt schnelle und starke Änderungen. Eine Wolke kann die Solarleistung halbieren und eine Halbierung der Windgeschwindigkeit verringert die Windleistung auf ein Achtel. Viele Fachleute sprechen vom Zappelstrom.
Dieser Strom kann kein Kraftwerk ersetzen, sowie kein Netz mit konstanter Frequenz aufbauen und stabilhalten. Er kann auch keine bedarfsgerechte Leistung regeln. Dies gelingt nur mit Regelkraftwerken. Wind- und Solarstrom ist zweitklassig und nur bedingt zu gebrauchen. Doch die Klimaideologen wollen damit das gesamte Gebiet der BRD versorgen. Das ist eine Utopie. Um dies deutlich zu machen, bezeichnet der Stromverbraucherschutz NAEB den schwankenden unregelbaren Strom als FAKEPOWER (Fake = Täuschung).
Woher kommt die Biomasse?
Neben der Stromerzeugung soll nun auch Heizwärme „klimaneutral“ erzeugt werden. Kohle, Erdgas und Heizöl sollen durch Biomasse ersetzt werden. Die Änderungen im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz 2020 (KWKG) subventionieren die Umstellung von Heizkraftwerken auf Holzfeuerung. Dies wird als innovativ bezeichnet. Doch es wird ausgeblendet, dass zu wenig Biomasse verfügbar ist.
Biomasse ist nachwachsende Primärenergie. Die Wachstumsleistung liegt in der BRD bei 6 Kilowatt je Hektar (kW/ha). Es werden also jährlich in 8.760 Stunden etwas mehr als 50.000 kWh Sonnenenergie als Biomasse auf jedem Hektar eingefangen. Ein Hektar ist eine Fläche von 100 mal 100 Metern, oder 10.000 m².
Laut Wikipedia leben in der BRD 233 Menschen pro Quadratkilometer oder 2,33 pro Hektar. Aber deren Energiebedarf übersteigt das Doppelte der nachwachsenden Biomasse. Die BRD muss also Energie importieren, selbst dann, wenn die gesamte Fläche zur Energieerzeugung mit Biomasse genutzt würde.
Nutzbare Biomasse ist begrenzt
Durch Hochbau, Tiefbau und Straßen sind rund 13 Prozent der Landesfläche versiegelt. 52 Prozent dienen der Landwirtschaft und damit der Ernährung. Biomasse zur energetischen Verwertung bieten weitgehend nur die Wälder, die rund ein Drittel der BRD bedecken. Das heißt, aus nachwachsender Biomasse könnte nur ein Sechstel des Bedarfs gedeckt werden.
Doch das Holz der Wälder wird bereits verkauft, auch wenn schon immer bereits geschlagenes Holz verrottet, weil die niedrigen Preise zu Verlusten führen. Daran haben auch die in 2020 stark gestiegenen Holzpreise nichts geändert. Über 50 Prozent wird zu Möbeln und Bauholz verarbeitet. Der Rest wird vorwiegend zur Wärmeerzeugung genutzt. 5 Prozent der Haushalte heizen mit Holzpellets. Das sind getrocknete und zu Kugeln oder Tabletten gepresste Holzspäne für automatisierte Heizungen.
Darüber hinaus werden laut Wikipedia von 82 Stadtwerken kleinere Blockheizkraftwerke mit Biomasse betrieben. Einige nutzen statt Altholz oder Abfallholz auch Stroh und andere Biomasse aus dem Agrarsektor. Dies führt zu einer Minderung des Humusanteils im Boden. Die Nutzung der Biomasse für die Wärme- und Stromerzeugung ist weitgehend ausgereizt.
Wird die Umstellung der mit Kohle, Erdgas oder Öl befeuerten Heizkraftwerke auf Biomasse vorangetrieben, ist das nur durch Raubbau am Wald oder durch Importe möglich. Im zweiten Fall wird der Raubbau an den Wäldern auf die Exportstaaten verlagert. Mit der Ideologie, das Klima durch Biomasse zu retten, werden die Wälder der Welt zerstört. Ist das gewollt?
Weltweite Problemlösung
Unterirdische Brennstoffe müssen weiterhin genutzt werden. Es ist zu wenig Biomasse vorhanden. Das gilt weltweit. Die Maßnahmen und die weiteren Vorschläge zur „Klimaneutralität“ führen zu einer stärkeren Belastung der Umwelt als die Nutzung unterirdischer und nuklearer Brennstoffe. Es müssen alle Einflüsse bewertet werden. Einseitige Betrachtungen führen in eine Sackgasse. Das zeigt die Landschaftszerstörung durch die Erzeugung von Wind-, Solar- und Biogasstrom bei gleichzeitigem Strompreisanstieg und Schwächung der Stromversorgung. Soll es wirklich so weiter gehen?
Der Elektroingenieur Prof. Dipl.-Ing. Alwin Burgholte hat den aktuellen Stand der Energiewende in seinem Buch "Scheitert die Energiewende? Fakten und technische Argumente" allgemeinverständlich zusammengetragen. Wer Sachwissen sucht, findet es dort.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.info und www.NAEB.tv
Streit ums Kraftwerk: Holzenergie für die Umwelt - oder fürs Image? | quer vom BR
13. April 2021 | quer
Audi möchte seine stolzen Karossen gern klimafreundlicher produzieren. Ein Biomassekraftwerk bei Kösching soll dabei künftig helfen. Für Audi ist das schon der vierte Anlauf, Versuche anderswo scheiterten. Auch in Kösching droht das Aus. Eine Bürgerinitiative fürchtet Verkehr, Lärm, Gestank und findet: So klimafreundlich sei das Kraftwerk nicht, belastetes Holz könnte verheizt werden, oder von weither importiertes. Beide Seiten fahren Wissenschaftler und Anwälte auf. Droht das St. Florians-Prinzip in Kösching den Klimaschutz zu verhindern, wie die Befürworter des Kraftwerks meinen?
Buchbeschreibung
Über den Autor: Prof. Dipl.-Ing. Alwin Burgholte war im Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Jade Hochschule am Studienort Wilhelmshaven zuständig für den Bereich Leistungselektronik, und Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV).
Im Forschungsschwerpunkt Elektromagnetische Verträglichkeit bearbeitet er die Fachgebiete Netzrückwirkungen/Power Quality, die Geräte-EMV mit CE-Zertifizierung und die Elektromagnetische Umweltverträglichkeit (EMVU).
In Rahmen des Technologietransfers hat er mehr als 20 Jahre Erfahrung in der messtechnischen Untersuchung von Störproblemen in der elektrischen Stromversorgung, insbesondere auch auf die Ermittlung der Störursachen.
Er arbeitete an zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten, deren Ergebnisse auf diversen Fachkongressen vorgestellt und publiziert wurden und führt Tagesseminare zum Thema Power Quality durch.
Alwin Burgholte: Scheitert die Energiewende? Fakten und technische Argumente
Kann die Erderwärmung gestoppt und das Klima gerettet werden? Zwei substantielle Fragen, die unsere Politiker schon für sich beantwortet und mit gravierenden Änderungen durch Gesetze und Verordnungen unter dem Stichwort »Energiewende« beschlossen haben.
Bedauerlicherweise bleibt dabei aber die Verhältnismäßigkeit auf der Strecke! Die mangelnde technische Sachkenntnis der Entscheidungsträger verhindert auch ihre geringsten Zweifel an den Beschlüssen, auch wenn immer häufiger auf die Gefährdung unserer Stromversorgungssicherheit hingewiesen wird.
Aus technischen Gründen ist die Energiewende so nicht zu realisieren. Darum dieses Buch. Auf der Grundlage anerkannter Fakten und der Vorstellung der aktuellen Situation unserer Energieversorgung werden die technischen und wirtschaftlichen Zustände beschrieben. Die Beschlüsse zur Energiewende werden kritisch hinterfragt und auf ihre Realisierbarkeit geprüft.
Wie Wissenschaft und Medien die politisch vorgegebenen Ziele unterstützen, macht schon nachdenklich. Sie bestimmen den Mainstream. Alternative Möglichkeiten zur Schonung der Ressourcen und zur Reduktion der Emissionen werden nicht aufgegriffen. Die zunehmenden negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft durch den massiven Zubau von Wind- und Solaranlagen bei einseitiger Förderung durch das EEG werden nicht zur Kenntnis genommen.
Die in diesem Buch angesprochenen Themen werden nicht wissenschaftlich und akademisch behandelt. Leicht verständlich und mit vielen praktischen Beispielen sollen die Leser eine neue, auch kritische Einstellung zu künftigen technischen und wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten unserer Energieversorgung kennenlernen, denn auch in Zukunft ist eine sichere Energieversorgung unverzichtbar.